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  • AutorenbildTorsten Günzel

"Flash Point - Flammendes Inferno" von Indie Boards & Cards!


#5/2018 - In den Listen der besonders beliebten kooperativen Brettspiele taucht Flash Point - Flammendes Inferno in schöner Regelmäßigkeit auf. Grund genug dieses Spiel mal näher unter die Lupe zu nehmen.

Dabei sprechen wir hier nicht von einer Neuerscheinung. Bereits 2011 wurde das Spiel über Kickstarter finanziert (erschienen dann 2012) und seit dem wurden auch schon einige Erweiterungen über die Crowdfunding Plattform realisiert. Wer hier aber nicht zugeschlagen hat, findet dank dem Heidelberger Spieleverlag auch eine deutsche Variante im Handel. Und die lohnt sich - Flash Point hat sich bei uns direkt in die Top Liste der kooperativen Spiele katapultiert und kommt bei Groß und Klein gleichermaßen gut an.

Darum geht´s:

Wir schlüpfen bei Flash Point - Flammendes Inferno in die Rolle von Feuerwehrleuten in einem schwierigen Einsatz. Eine Wohnung/ein Haus steht in Flammen und es werden noch eine ganze Reihe an Bewohnern in dem Haus vermutet. Also nichts wie hin und der Kampf gegen die Flammen kann beginnen.

Dabei gestaltet sich der Einsatz von der Schwierigkeit her schön flexibel. Es gibt eine Einstiegsvariante, welche noch nicht alle Regeln und den vollen Spielumfang nutzt. Diese ist ideal geeignet, um das Spiel in Ruhe kennen zu lernen. Danach kann man dann mehr Fähigkeiten einsetzen, aber auch komplexere und schwierigere Regeln nutzen. Cool - denn dadurch kommt man sehr gut in das Spiel und wir können recht flexibel auf die Spielstärke der Mitspieler reagieren.

Im Haus selber löschen wir Flammen, kämpfen uns zu den eingeschlossenen Bewohnern vor und versuchen, diese zu retten. Gelingt uns dies, gewinnen wir das Szenario. Hört sich Klasse an und spielt sich auch gut, also auf geht´s:

Verpackung, Material & Aufbau:

In der Box befindet sich vor allem ein Spielplan, welcher beidseitig bedruckt ist und über den noch eine Art Koordinatensystem abgebildet ist. Gezeigt wird der Grundriss eines Hauses (einmal etwas einfacher für die Einstiegsspiele, einmal die normale Ausführung). Daneben finden sich viele Papp-Marker für Feuer, Rauch, Bewohner, Brandherde, Türen etc. in der Box. Kleine schwarze Plastikwürfel werden benutzt, um die Schäden an Wänden zu symbolisieren. Zwei Würfel liegen bei (ein W6, ein W8) - damit lassen sich Koordinaten erwürfeln. Und Charakterkarten für die unterschiedlichen Berufsklassen der Feuerwehrleute sowie sechs Plastik-Figuren als Spielfiguren.

In der gut sortierten, anschaulich illustrierten Anleitung findet sich ein Einstiegsszenario. Damit sollte man durchaus beginnen. Hier werden auf dem Plan in bestimmte Felder Feuermarker ausgelegt und auf eine Reihe von Sonderregeln wird verzichtet. Man sollte ruhig 2-3x diese Variante spielen, damit die Grundregeln sitzten. Das geht aber dann auch wirklich recht einfach und ist auch Kindern ab 6/7 Jahren gut beizubringen. Der Aufbau ist damit dann auch recht schnell abgeschlossen. Spielen wir mit vollen Regeln, braucht der Aufbau etwas länger: Wo sich Brandherde, Gefahrengüter, Feuer und Bewohner im Gebäude aufhalten wird dann ausgewürfelt. Dadurch entstehen schön abwechslungsreiche Einsätze - allerdings braucht die Vorbereitung auch etwas länger. I.d.R. bereite ich alles vor - und rufe meine Mannschaft erst, wenn der Einsatz wirklich los geht ;)

So spielt es sich:

Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Feuerwehrmannes (oder einer Feuerwehrfrau) und startet außerhalb des Gebäudes. Wir haben zwei Einsatzwagen vor Ort - einen Rettungswagen und ein Feuerwehrfahrzeug - und können diese auch um das Gebäude herum bewegen.

Jeder Spieler hat jede Runde eine gewisse Anzahl an Aktionspunkten (4, manche Charakter haben je nach Spezialisierung auch nur 3 oder 5) und können diese ausgeben und teilweise auch sparen. Und so bewegen wir uns durch das Gebäude, bekämpfen Rauch und Feuer und retten eingeschlossene Bewohner. Jede Aktion kostet unterschiedlich viele AP und es ist wirklich sinnvoll, sich hier als Team gut abzustimmen. Gerade auch die Spezialfertigkeiten der Charakter sollten oft und reichlich benutzt und im Sinne des Teams eingesetzt werden. Damit ist definitiv auch sicher gestellt, dass hier zum Einsatz reichlich kommuniziert wird. Das Feuer kämpft gegen uns, die Bewohner brauchen unsere Hilfe - das kommt wirklich im Spiel gut rüber und schweißt uns als Team zusammen!

Nach jedem Zug eines Spielers breitet sich das Feuer weiter aus. Vorhandene Brandherde und Flammen entzünden entstandenen Rauch, neue Feuer entstehen. Besonders fies sind Explosionen, welche das Potential haben direkt mehere Feuer neu entstehen zu lassen. Dabei werden auch Wände beschädigt - und diese können auch einstürzen. Was durchaus sinnvoll sein kann, um eine Abkürzung zu einer eingeschlossenen Person zu nehmen (auch Spieler können als Aktion eine Wand einschlagen) - stürzen zu viele Wände ein bzw. liegen zu viele Schadenmarker aus verlieren wir das Spiel! Wir dürfen die Stabilität des Gebäudes also nicht zu leichtfertig opfern.

Ziel ist die Rettung der eingeschlossenen Personen. Erreichen wir diese Marker erkennen wir erst, ob es sich wirklich um eine Person handelt oder vielleicht doch nur ein leerer Marker ist. Personen (oder auch mal Haustiere) müssen wir dann zum Rettungswagen bringen damit sie als gerettet gelten. Neue Personen und Flammen werden mit den beiden Würfeln platziert. Diese ergeben eine Art Koodinate und wir wissen somit, wo auf dem Plan die Marker hingehören. Das ist gut gelöst und sorgt dafür, dass auch in einem Spiel sich die Situation immer mal wieder verändert.

Sind ausreichend Personen (7) gerettet bevor das Haus einstürzt oder zu viele Personen durch die Flammen sterben - haben wir gewonnen.

Wer Spaß an dem Spiel hat - für den lohnen sich die vielen Erweiterungen. So gibt es neue Bodenpläne und der Einsatz findet auf einem Schiff oder in einem Flugzeug statt. Auch neue Charakter bereichern das Spiel, u.a. ein Hund (welcher das Spiel gerade für Lara direkt noch viel spielenswerter gemacht hat). Die Erweiterungen sind teilweise nur auf englisch zu erhalten, aber bisher wurden die Erweiterungen nach einiger Zeit auch übersetzt.

Unser Fazit:

Flash Point ist kurzweilig, spielt sich flüssig und bietet dennoch einiges an Abwechslung (vor allem mit den Erweiterungen). So kann man immer mal neue Charakter wählen und diese fühlen sich dank ihrer Spezialisierungen auch recht unterschiedlich an. Und auch die Schwierigkeit lässt sich gut variieren. Das erhöht noch mal den Wiederspielwert.

Die Figuren sind etwas eintönig, daher haben wir angefangen diese zu bemalen (sind aber - siehe Bilder - noch nicht fertig). Wir wollen auch noch die Flammen- und Rauchmarker ersetzen, damit noch mehr Haptik und 3D-Optik ins Spiel kommt. Die Standard-Marker sind zwar ok, aber gerade wenn man das Spiel öfters mal spielt sieht man sich satt. Aber das ist auch Geschmackssache. Auf jeden Fall ist das Spiel eine Empfehlung für kooperative Runden und kann - bei vollem Regeleinsatz - auch eine recht knackige Herausforderung sein.

Das meint Torsten: "Linus kämpft gegen die Flammen in der Küche und ruft um Hilfe, Alex hat als Rettungssanitäterin gerade eine Einwohnerin im Schlepptau auf dem Weg zum Rettungswagen, Lara nutzt die Feuerlöschkanone auf dem Wagen und ich haue mich gerade durch eine Wand - weil ich einen Bewohner dahinter im Bad vermute. Plötzlich löst im Flur eine gewaltige Explosion eine Feuerbrunst aus und wir müssen komplett neu planen. Genau so spannend und abwechslungsreich erlebe ich Flash Point und das macht mir richtig viel Spaß! "

Das meint Alex: "Die Regeln sind super eingägig und gut zu verstehen. Gerade mit den Kids lassen wir ein paar Dinge weg und das Spiel ist schön kurzweilig. Ich bin kein Freund von super komplexen Regeln und 45 Min Regellektüre bevor es überhaupt losgehen kann. Daher gefällt mir das Spiel sehr gut, denn die Grundregeln kann man in wenigen Minuten quasi im Spiel bereits erlernen"

Das meint Linus (7): "Feuerwehrleute sind cool. Feuer löschen, Rauch verhindern und Leute aus dem brennenden Haus retten - das macht viel Spaß. Und die Regeln sind einfach und ich kann sehr gut selbst bestimmen, was ich wann und wie mache"

Das meint Lara (12): "Ich mag es auch. Es spielt sich schnell und wir arbeiten als Team zusammen. Besonders mag ich den Einsatzleiter und den Hund (aus einer Erweiterung). Dieses malen wir aktuell auch an und dann wird er noch süßer aussehen ;)"

Unser Familien-Rating (1-6, Schulnotensystem): 1-2

Altersempfehlung: ab 10+ (6+ mit einfachen Regeln)

Spieler: 1-6 (Packung sagt 2-6, aber es geht sehr gut Solo)

Preis: ca. 25€

Anleitung: Note 1-2 *Gute Illustrationen und eine spezielle Einstiegsvariante erleichtern deutlich den Einstieg! Das ist sehr familienfreundlich!

Aufbau: Note 2-3 *Fertige Szenarios sind schnell aufgebaut da für alle Marker Koordinaten vorgegeben sind. Spielt man aber mit flexiblen Gegebenheiten, braucht das Auswürfeln und Aufbauen der Marker einige Zeit (ein paar Minuten, je nach Übung und Umfang)

Material: Note 2 *Brett ist stabil, Figuren aus Plastik sind ok, viele Marker. Diese könnten was robuster oder haptischer sein.

Spielerlebnis: Note 1-2* Macht wirklich Laune, die Stimmung eines Feuerwehreinsatzes kommt am Tisch gut rüber und vor allem ist es wirklich schön kooperativ - es wird viel bei und zwischen den Zügen miteinander abgestimmt, die beste Taktik gewählt und überlegt, was wer nun wann und wie macht. So muss das ;)

Frustgefahr: Note 2 *Man hat es selber in der Hand wie schwierig man ein Szenarion gestaltet. Will man ein einfaches Spiel lässt sich das genauso abbilden wie eine knackige Partie für erfahrene Spieler.

Wiederspielwert: Note 1-2 * Durch sehr dynamische und zufällige Startbedingungen und auch einer zufälligen Ausbreitung des Feuers im Spiel bleibt der Wiederspieltwert hoch. Dazu trägt bei, dass die Regeln nach den ersten 2-3 Runden gut sitzen und die einzelnen Spiele auch nicht zu lange sind. Da ist die Familie dann gerne bereit immer mal wieder eine Runde zu spielen - Flash Point kann man aber auch in einer Spielrunde für Kennerspiele auspacken und dann z.B. als Absacker gut innerhalb einer Stunde mal spielen.

Fotogallerie:

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